Wie sieht eigentlich ein Schließzylinder von Innen aus?
Viele technische Dinge, mit denen wir tagtäglich in Berührung kommen, nutzen wir schier blind ohne uns wirklich mit der Technik dahinter auseinanderzusetzen. Dabei liegen die wirklich spannenden Details oftmals im Verborgenen, wie die „Epoch Times“ kürzlich in einem sehr spannenden Bericht illustriert hat. Vom Flugzeug bis hin zum CT-Scanner bekommt man hier einen aufschlussreichen Einblick in das Innenleben von Dingen, von denen wir sonst meist nur die Hülle kennen.
Ähnlich ist es auch bei einem Schließzylinder. Eigentlich kennen die meisten von uns hiervon ja nur den Schlüsselkanal, also die Öffnung, in die wir täglich den Schlüssel stecken. Manche haben vielleicht auch schon mal einen Zylinder aus- oder eingebaut.
Aber auseinandergebaut bzw. von der Seite hineingeblickt ? Das haben wohl nur die Wenigsten. Doch wie sieht ein Schließzylinder denn nun von Innen aus und wie setzt er sich zusammen?
Wie oben schon angesprochen, wäre da zuerst einmal der Schlüsselkanal, also die sichtbare Stelle, in die man den Schlüssel einführt. Dieser befindet sich innerhalb des sogenannten Schließzylinderkerns. Gegen die verschiedenen Einbruchmethoden können Schließzylinder zusätzlich mit einem s.g. Bohr- und Ziehschutz ausgestattet werden. Dieser Zusatzschutz wird z.B. durch das Einbringen von besonders legierten Stahlstiften erreicht.
Im Zylinder befinden sich viele Stifte, die sich in Form, Höhe und Material je nach Modell unterscheiden. Grundsätzlich gilt, je mehr Stifte und je komplexer die Struktur der Zuhaltung, desto schwerer ist es, den Zylinder zu überwinden! Unterschiedliche Kern- Radialstifte, Hebel und Kugeln tasten auf verschiedenen Schließebenen den Schlüssel auf korrekte Bohrungen, Fräsungen und auch auf Zusatzelemente ab. Beim Einstecken des Schlüssels werden alle Stifte/Hebel gegen eine Federkraft in die Endlage (Trennebene) gebracht. Sind jetzt alle Abfragepunkte am Schlüssel exakt ausgeprägt und vorhanden, ist der Schlüssel schließberechtigt und das Schließgeheimnis ist aufgehoben. Alle Zuhaltungselemente im Zylinder geben den Zylinderkern und somit den Schließbart zur Drehung frei. Die Tür kann geöffnet werden.
Im Zylinder gibt es neben dem Schließbart, der in der eingebauten Tür das Schloss betätigt, auch eine Kupplung, die für die verschiedenen Komfortfunktionen des Zylinders zuständig ist. So haben z.B. Zylinder mit einer Not-und Gefahrenfunktion eine besondere Kupplung, die erlaubt, dass bei Innen steckendem Schlüssel auch auf der Außenseite geschlossen werden kann.
Je nach Sicherheits- Komfortanforderung gibt es für jeden Einsatzfall den korrekten Schließzylinder. Der Zylinder muss zudem in der passenden Länge zur Tür (Außen- Innenmaß) bestellt werden.